Hinzu kam, dass ich als Kind nach außen eher introvertiert war, nahezu verschwiegen oder eingeschüchtert. Ich zeigte mein Innerstes nur selten, nur auserwählten Menschen, bei denen ich mir sicher war, dass ich mich zeigen konnte. Ich traute mich häufig nicht, meine eigenen Bedürfnisse zu äußern, nahm mich schon immer wegen anderer, mir nahestehender Menschen zurück, weil ich zwischen den Zeilen spürte, was sie brauchten. Mehr als das, was ich eigentlich brauchte. Ich fühlte schon immer intensiver, als die meisten anderen Menschen um mich herum und hatte eine ausgeprägte Wahrnehmung.

 

Meine Wahrnehmung zeigte sich besonders in meinen Träumen, insbesondere in der Dunkelheit der Nacht. Leider oft keine schönen Träume, eher beängstigend und schockierend für ein kleines Kind. Ich wohnte in einem alten Bauernhaus, das wohl irgendwann Anfang 1900 erbaut sein musste und von meinen Eltern gekauft wurde. Ich nahm unterschiedlichste Energien wahr, die mir in der Nacht Angst bereiteten. Sicherlich war ich bei weitem nicht das einzige Kind, dem es so ging. Das Ganze wurde jedoch so schlimm, dass ich irgendwann sogar Angst vorm Einschlafen bekam, nur mit Licht überhaupt einschlafen konnte und meist nicht allein im eigenen Bett aushielt.

 

Eine schreckliche Zeit für mich damals, wenn ich mich so zurückerinnere. Meine Eltern gaben ihr bestes, ich mache ihnen keinen Vorwurf. Dennoch konnten sie mir meine Angst nicht nehmen, taten meine Wahrnehmung ab: Ach Kind, da ist doch nichts, du brauchst keine Angst haben.” Das sind nur Träume, alles nicht real. Bis ich das irgendwann selbst glaubte und wahrscheinlich auch viel verdrängte. Auch meine sensitive Wahrnehmung. In meinem damaligen Umfeld, katholisch erzogen, auf dem Dorf groß geworden etc., konnte sowas einfach nicht real sein und es gab keine Erklärung dafür.